Chef? Partner? Oder doch ganz anders?
Mit der Erziehung des Hundes kann man nicht früh genug anfangen. Als Welpe lernen Hunde neue Dinge viel schneller und sind noch weltoffen. Doch wie vermittle ich ihm neues „Wissen“, Kommandos und auch alltägliche Regeln? Muss ich ihm klar zeigen, wer der „Boss“ ist? Oder kann ich mit freundschaftlich umgehen? Wie viel Strenge ist nötig?
Prägephase
Die Prägephase eines Hundes zieht sich von der 8. Woche bis hin zur 14.-16. Woche. Wichtig ist, dass der Hund mindestens bis zur 10., besser sogar bis zur 12. Woche bei seiner Mutter bleiben kann! So lernt er Umgangsformen, Sozialleben, etc. kennen und wird im späteren Leben weniger Probleme mit Artgenossen haben. Und keine Angst: Nur weil die „Prägephase“ mit ungefähr der 12. – 14. Woche endet, heißt das nicht, das Ihr Hund danach nichts mehr lernt.
Ein Hund lernt ein Leben lang dazu!
Ein Hund lernt ein Leben lang dazu! Die Prägephase ist auch dahingehend sehr wichtig, weil eben alle Geschehnisse und Erlebnisse das Leben des Hundes prägen. Darum sollte diese Zeit vom Vorbesitzer /Züchter und dann natürlich auch von Ihnen genutzt werden, um dem jungen Hund so viel wie möglich von der Welt zu zeigen und ihm die Angst vor Neuem zu nehmen.
Egal ob Alltagsgeräusche wie Staubsauger, Tüten, Papier Schredder, Radio, Fernseher, etc. oder ungewohnte Dinge wie Autofahren, LKWs anschauen, Bus fahren, Straßenbahn fahren, etc. Was der Welpen in diesem Alter OHNE ANGST erlebt, wird ihm im späteren Leben auch nicht mehr schocken können.
Wie vermittle ich ihm neues „Wissen“
Doch auch wenn ihr Hund dann bei Ihnen ist, stellt sich die Frage: Wie vermittle ich ihm neues „Wissen“, Kommandos und auch alltägliche Regeln? Muss ich ihm klar zeigen, wer der „Boss“ ist? Oder kann ich mit freundschaftlich umgehen? Wie viel Strenge ist nötig?
Bei diesem Thema scheiden sich die Geister. Es ähnelt ein wenig der Kindererziehung. Es gibt meist 3 „Methoden“:
- 1. Die strenge Hand! Alles muss reglementiert werden und scharf durchgesetzt werden! Wie heißt es so schön „Ein Klaps auf den Po hat noch niemandem geschadet“.
- 2. Der partnerschaftliche – Ein paar Regeln gibt es. Doch Verstöße werden selten bestraft. Man möchte lieber liebevoll miteinander umgehen.
- 3. Der anti-autoritäre - Man möchte nichts reglementieren. Jeder darf das tun, was er möchte. Denn jeder soll sich selbst entfalten können.
Doch welche dieser Methoden ist die Richtige? Oder ist es eine Mischung aus allem?
Sind wir alle Rudelchef?
Die wichtigste Regel: Erziehung baut auf Vertrauen auf. Gewalt hat in der Hundeerziehung NICHTS zu suchen! Eine effektive und langanhaltende Erziehung Ihres Vierbeiners gelingt nur über positive Bestärkung und Geduld. Nur so wird ihr Hund ihnen gern gehorchen und nicht ständig in Stress und Angst vor Strafe leben.
SIE SOLLTEN SICH NICHT FRAGEN „WIE KANN ICH MEINEN HUND DAZU BRINGEN AUFZUHÖREN?“ SONDERN FRAGEN SIE LIEBER: „WAS KANN MEIN HUND STATTDESSEN (FÜR MICH) TUN?“
Und darin liegt auch schon der Schlüssel: Bieten Sie Ihren Hund Alternativverhalten an, die sich für ihn lohnen! Denn ein Hund ist Belohnungsorientiert! Lohnt sich etwas für ihn – wird er es öfter tun!