Herkunft und Geschichte der Französische Bulldogge
Die Französische Bulldogge wird von der englischen Bulldog alten Typs hergeleitet, die unter anderem zum Bullbaiting und in Hundekämpfen verwendet wurden. Nachdem Hundekämpfe verboten wurden, änderte sich auch das Zuchtziel. Statt rauflustigen Hunden waren nun kleinere, friedlicher Hunde gefragt. Bei der Zucht entstand so der Toy-Bulldog, der auch im Ausland besonders in Belgien und Frankreich Anhänger fand.
In Frankreich nutzten Jäger diesen Typ auch als Jagdhund, indem sie ihn mit Terriern kreuzten. Diese wurden auch als Meutehunde geführt, wogen etwa 20 Pfund und waren meist gestromt.
In East London und in Nottingham nahmen sich die Weber und Spitzenklöppler der Zucht der kleinen Bulldoggen an, die 1836 erstmals auf einer Hundeausstellung vorgestellt wurden. Als kurz vor der Jahrhundertwende in der Normandie große Spitzenfabriken entstanden, wanderten englische Spitzenklöppler, vor allem aus Nottingham, nach Frankreich aus und ließen sich in der Gegend von Calais nieder.
Sie brachten die kleinen Bulldoggen mit, die um die 10 kg wogen, und setzten deren ungeregelte Zucht in der neuen Heimat fort - teils aus Liebhaberei, teils zur Aufstockung ihres Einkommens. Welche Rassen zum heutigen Aussehen beitrugen lässt, sich kaum mehr nachvollziehen. Hauk ebenso wie E.Trekle (Die französische Bulldogge 1937) erwähnt Einkreuzungen von Terriern und Möpsen. Die kurze gedrehte Rute sowie die vorstehenden Augen stammen vermutlich vom Mops. Fest steht, dass Stehohren erst in Frankreich zum Rassemerkmal gezüchtet wurden.
Etwa um 1900 kam der Hund nach England zurück, stieß aber dort zuerst wegen der aufrecht stehenden Ohren auf den Spott der Bevölkerung. Diese Hunde wurden mangels eines separaten Standards auf Ausstellungen wie die Englische Bulldogge gerichtet.
Der erste Verein für die Zucht dieses damals noch „Terrier-Boules“ genannten Hundes wurde 1880 gegründet, 1858 das erste Zuchtbuch eröffnet und 1888 der erste Standard festgelegt. Die Ohrenform war noch nicht ganz einheitlich. Als Stammvater des heutigen Typs gilt der Rüde „Loupi“. Er wurde etwa 15 Jahre alt und erscheint in fast allen Stammbäumen. Lange Zeit war die Rasse eine Rasse der Unterschicht. Das änderte sich erst, als der englische König Eduard VII einen weißen Hund mit „Fledermaußohren“, Knickrute und etwas krummen Vorderläufen kaufte.
1888 fand die französische Bulldogge auch ihren Weg in die USA und wurde dort schnell beliebt. 1896 wurde in New York der erste Club gegründet. Gerade Hunde mit Fledermausohren wurde in der ersten Zeit sehr hoch gehandelt - nach der Jahrhundertwende wurden für solche Exemplare bis zu 5000 US-Dollar bezahlt. Bald daraus flachte der Boom allerdings wieder ab.
Der heutige Standard datiert von 1931/32. 1948 und wiederum 1986 wurde er überarbeitet. 1987 erfolgte die Anerkennung durch die FCI. 1994 wurde der Standard durch das Comité du Club du Bouledogue Français unter Mitarbeit von R. Triquet neu angepasst.
Dieses Rasseporträt basiert auf dem Artikel Französische Bulldogge aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.