6 Überlegungen vor dem Erwerb eines Labrador Retrievers
Der Labrador Retriever ist heute eines der am weitverbreitetsten Haustiere der Welt. Sie wurden allerdings zuerst als Arbeitshunde in Neufundland und Labrador, einer kanadischen Provinz in der Nähe des Atlantiks, gezüchtet. Der Labrador ist mit den Wasserhunden Neufundlands verwandt und unterscheidet sich durch sein meist schwarzes, aber auch schokoladenbraunes, beiges oder sogar blaues, seidiges und kürzeres Fell. Die Fischer bemerkten bald die Fähigkeit dieser Hunde Seile und Netze ins Wasser zu ziehen oder an Land zu bringen. Labradore sind bekannt für ihre freundliche und offene Art. Allerdings haben sie auch ordentlich Energie.
1. Kennen Sie die Gesundheit des Labradors
Stellen Sie den Züchtern viele Fragen zur Gesundheit der Eltern des Welpen und der Welpen selbst, wenn Sie einen Labrador-Welpen auswählen. Beobachten Sie außerdem den Welpen Ihrer Wahl. Ein gesunder Welpe ist aufgeweckt, neugierig und verspielt. Wirkt einer der Welpen, oder gar der ganze Wurf, eher lethargisch oder gar abgemagert, so könnten gesundheitliche Probleme oder ein Wurmbefall Wurmprobleme dahinterstecken. Da Labradore als sehr fröhlich und aufgeweckt gelten, sieht man ihnen dieses Verhalten auch im Welpenalter schon an.
Labradore sind in der Regel nicht anfällig für viele Krankheiten, aber es schadet dennoch nicht auf die gängigsten Wehwehchen Acht zu geben, die bspw. auf eine Erbkrankheit wie HD oder eine Augenerkrankung hinweisen können. Regelmäßige Gesundheitschecks beim Tierarzt können Klarheit über den Gesundheitszustand Ihres Hundes bringen.
2. Erziehung und Gewohnheit des Kauens
Kaum jemand kann dem Charme eines Welpen wiederstehen. Mit ihren Knopfaugen und ihrem freundlichen Wesen sind Labradore besonders gut darin ihren Menschen um den Finger zu wickeln. Dennoch ist es enorm wichtig auch einem freundlichen Hund wie dem Labrador ein gewisses Maß an Erziehung zukommen zu lassen. Insbesondere sollten Sie dabei darauf Acht geben, dass Sie Ihrem Welpen abgewöhnen alles zu fressen. Labradore sind auch als die nimmersatten „Staubsauger“ unter den Hunden bekannt, denn nichts ist vor ihnen sicher. Beginnen Sie also schon früh Ihrem Labrador beizubringen, dass nicht alles, was herumliegt, fressbar ist.
Labradore lieben ihre Familie sehr. Sie gelten als sehr anhängliche Hunde, haben jedoch auf Grund ihrer eigentlichen Verwendung als Jagd- und Arbeitshunde ein hohes Maß an Energie. Die Kinder in der Familie sollten daher besser standfest sein, da Labradore ihre Kraft und Größe oftmals nicht richtig einschätzen können. Labradore neigen nicht zu aggressivem Verhalten. Jedoch benötigen sie, wie alle Hunde, genügend Auslastung.
3. Labradore brauchen Platz
Labradore nehmen durchaus viel Platz ein! Da Labradore große und aktive Hunde sind, benötigen sie viel Platz zum Laufen und Spielen. In einer engen Wohnung kann es durchaus passieren, dass der immer freundliche Labrador mit seiner ständig wedelnden Rute bspw. Vasen oder andere Gegenstände umwirft. Größere Freiflächen sind daher besser geeignet, damit Ihr Labrador nicht Ihren Hausstand zerstört. Ein Haus mit Garten eignet sich sehr gut für einen mittelgroßen Hund. Grundsätzlich spricht jedoch auch nichts gegen die Haltung eines Labradors in einer Wohnung. Seien Sie sich jedoch darüber im Klaren, dass diese Hunde viel Beschäftigung brauchen und zu Unfug neigen, wenn ihnen langweilig ist.
4. Labradore müssen nicht viel baden, tun es aber trotzdem
Die meisten Menschen werden überrascht sein, dass Labradore zwei Felltypen besitzen. Das Deckhaar ist kurz, gerade, hart und dicht, die Unterwolle weicher und sehr kurz. Außerdem ist das Fell mit einer Fettschicht überzogen, die das Haarkleid wasserabweisend macht. Diese Kombination sorgt dafür, dass Labradore großartige Schwimmer sind, die sich im Wasser sehr wohl fühlen. Außerdem bleiben sie so im Sommer kühl und im Winter speichern sie ihre Körperwärme und frieren nicht so schnell. Ihr Labrador wird sich vermutlich in jede Pfütze stürzen die er finden kann. Das liegt in seiner Natur. Vermeiden Sie es jedoch Ihren Labrador zu oft zuhause zu baden. Insbesondere wenn Sie Ihren Hund zu oft mit Shampoo waschen, kann dies zu trockener, juckender und sogar schuppiger Haut führen, da der schützende Fettfilm immer wieder zerstört wird. Überlassen Sie die Fellpflege daher lieber Ihrem Hund und greifen Sie nur zum Hundeshampoo, wenn Ihr Labrador nach seinem Bad genauso stinkt wie die dreckige Pfütze in der er sich gerade gesuhlt hat.
5. Die allgemeinen Kosten
Wenn Sie einen Labrador Welpen bei einem anerkannten Züchter kaufen, müssen Sie mit einem Preis von ca. 1.000 – 1.500 Euro rechnen. In Sonderfarben kann ein Welpe aber auch mehr kosten. Danach kommen die monatlichen Kosten für Futter auf Sie zu. Außerdem jährliche Kosten für Hundesteuer und Versicherungen. Selbstverständlich benötigt Ihr Labrador auch einiges an Hundezubehör, wie Körbchen, Leine, Geschirr, Halsband, Näpfe, etc. Rechnet man nur die planbaren Kosten zusammen, so kostet ein Labrador im Monat ca. 120-150 Euro. Weitere Kosten ergeben sich durch die Gesundheitsvorsorge, eventuelle Impfungen, die ggf. notwendige Entwurmung, sowie unvorhergesehen Ausgaben bei Verletzungen oder Erkrankungen.
6. Sie brauchen deine Zeit
Ein junger Welpe braucht besonders viel Zeit und Aufmerksamkeit, während er aufwächst. Labradore sind ausgesprochene Familienhunde und begleiten Ihre Menschen am liebsten überall hin. Außerdem müssen Sie, wie bei jedem anderen Hund auch, tagtäglich Zeit aufwenden um Ihren Vierbeiner zu füttern, zu pflegen, zu trainieren, etc. Sie werden also in jedem Fall viel Zeit mit Ihrem treuen Freund verbringen. Begegnen Sie Ihrem Labrador dabei immer mit Freude und Geduld. So lernt er am besten.