Magyar Vizsla - Ungarischer Vorstehhund
Der Visla stammt aus Ungarn und hat starke Ähnlichkeit mit den Weimaranern, obwohl er schmaler ist. Er war außerhalb seiner Heimat nahezu unbekannt, bis nach dem zweiten Weltkrieg Exemplare in andere europäische Länder und die USA exportiert wurden. Als Haushund wird er immer beliebter. Wie viele Rassen mit einer Vergangenheit als Gebrauchthund braucht er behutsames Training und eine Menge Auslauf.
Erscheinungsbild
Dieser muskulöse Hund besitzt einen harmonischen Körperbau. Die kurzhaarigen Vizsla-Rüden haben eine Idealhöhe zwischen 56 und 61cm. Die Hündinnen dieser Rasse haben ein Idealmaß bei 52 bis 57 cm. Abweichungen von 4 cm nach oben und unten werden zugestanden, solange das gesamte Erscheinungsbild des Hundes harmonisch bleibt. Für rauhaarige Vizsla-Rüden variiert die ideale Schulterhöhe zwischen 58 und 62 cm, für Hündinnen zwischen 54 und 58 cm, Abweichungen von 3 cm nach oben oder nach unten werden, bei ausgewogener Erscheinung, zugestanden.
Das Gewicht bewegt sich bei den Vizsla-Rüden zwischen 20 und 29 Kg. Die Hündinnen bewegt sich das Gewicht von 18 bis 25 Kg. Bei Arbeits-Vizslas wird das letzte Drittel des Schwanzes kupiert. Seine Rute reicht bis zum Sprunggelenk und ist leicht gebogen. Die Farbe der mittelgroßen Augen ist an die Fellfarbe angepasst. Der kurzhaarige Magyar Vizsla kommt in allen Farbnuancen von Semmelgelb bis Dunkelgold vor. Kleine (5 cm) weiße Abzeichen auf der Brust werden akzeptiert. Geflecktes Fell ist jedoch unerwünscht.
Pflege
Das kurzhaarige Vizsla-Fell hat relativ wenig Pflege nötig. Während des Fellwechsels lassen sich lose Haare am besten mit einer Gummibürste aus dem Fell entfernen. Beim Drahthaar-Vizsla oder beim rauhaarigen Fell dagegen muss hin und wieder getrimmt werden, wobei alte und tote Haare mit der Hand entfernt werden. Bei den Rauhhaaaringen Vizslas müssen überstehende Haar zwischen den Fußballen abgeschnitten werden.
Charakter
Diese Rasse besitzt eine sensibles Wesen welches keine grobe Behandlung in Erziehung und Haltung verträgt. Er ist ein ausgeglichenen, intelligenter und lernwilliger Hund der sich freundlich und sozialverträglich gegenüber Menschen und anderen Tieren zeigt. Sehr ausgeprägt ist sein Anhänglichkeit und treue, er weicht seiner Bezugsperson buchstäblich nicht von der Seite. Ein Vizsla benötigt genügend und artgerechte Beschäftigung. Artgerechte Beschäftigungen könnten zum Beispiel Hundesport wie bspw. Fährtenarbeit, Mantrailing oder Agility sein. Er besitzt einen guten Geruchssinn, verfügt über große Ausdauer und benötigt neben Bewegung auch entsprechende geistige Auslastung. Sein Jagdtrieb ist stark ausgeprägt.
Aufzucht und Erziehung
Bei den Magyar Vizskas, wie die Hund auch genannt werden, ist Erziehung beinahe unnötig, so gerne arbeiten sie für ihren Herrn. Wichtig ist vor allem Konsequenz. Aufgrund dessen das sich diese Hunderasse gerne an seine Bezugsperson bindet und sich dieser gerne unterordnet, ist es recht einfach Ihn auszubilden. Allerdings ist er aufgrund seiner hohen Sensibilität und seinem großen Arbeitseifer nur bedingt Anfänger-tauglich. Seitens des Herrchens wird einiges an Feingefühl und Know-how abverlangt. Die Sozialisierung im Welpen Alter ist wie bei allen Hunderassen entscheidend.
Verträglichkeit
Mit Artgenossen, anderen Haustieren sowie Kindern gehen Magyar Vizslas im allgemeinen gut um. Fremder Besuch wird angekündigt, dabei bleibt es dann aber auch.
Bewegung
Diese lebhafte Rasse braucht viel Bewegung und Auslauf, um körperlich und geistig in guter Verfassung zu bleiben. Man kann die Hunde natürlich bei der Jagd einsetzen, sollte man aber keine Ambitionen in dieser Richtung verfolgen, muss man ihnen die Gelegenheit bietern, unangeleint zu rennen und zu spielen; auch Apportieren aus dem Wasser macht ihnen Spaß.
Geschichte
Der Magyar Vizsla ist einer der besten Sporthunde und treuen Begleiter und hat den Anspruch, eine der kleinsten Allround-Rassen zu sein. Der Vizsla wird in der ungarischen Geschichte sehr früh erwähnt, während seine genaue Herkunft inmitten der alten europäischen Geschichte verloren geht. Es ist bekannt, dass die Vorfahren der heutigen Vizsla die vertrauenswürdigen und beliebtesten Jagdhunde der Magyaren waren, die im achten Jahrhundert im Karpatenbecken lebten. Ursprüngliche, über tausend Jahre alte Steinradierungen zeigen den magyarischen Jäger mit seinem Falken und seinem Vizsla. Die Vizsla stammen wahrscheinlich von zwei alten Rassen ab: dem Erdélyi Kopó und dem Turkish yellow dog. 1936 wurde die Rasse von der FCI anerkannt.