Tipps zur mentalen Gesundheit von Haustieren

Santévet Expertin Dr. Andrea Baumgarten gibt Tipps zur mentalen Gesundheit von Haustieren

München, 28.06.2023. Mit dem wachsenden Bewusstsein für die Bedeutung von mentaler Gesundheit bei Menschen wird auch das Thema bei Haustieren immer wichtiger. Santévet Tierärztin Dr. Andrea Baumgarten gibt Tipps zur Förderung der mentalen Gesundheit von Haustieren und erklärt, wie man die Fellnasen glücklich und zufrieden machen kann.

Santévet, der europäische Experte für Tierkrankenversicherungen, setzt sich dafür ein, dass Hundebesitzer ihre Haustiere optimal versorgen und schützen können.

Tierärztin Dr. Andrea Baumgarten betont, dass Hunde und Katzen ebenso wie Menschen mentale Herausforderungen haben können und dass es wichtig ist, ihre mentale Gesundheit im Auge zu behalten. Hier sind einige der Tipps, die sie Pet Parents an die Hand gibt:


1. Neue Eindrücke

Neue Eindrücke sind entscheidend für die geistige Gesundheit von Haustieren, insbesondere Hunden. Regelmäßige Veränderungen in der Umgebung fördern nicht nur ihre körperliche Fitness, sondern auch ihre mentale Stimulation.

Durch das Erkunden neuer Routen erhält der Hund die Möglichkeit, verschiedene Gerüche, Geräusche und visuelle Eindrücke zu erleben, die seine Sinne anregen. Diese sensorischen Erfahrungen sind essenziell, um Langeweile zu vermeiden und geistige Auslastung zu gewährleisten.

Wenn ein Hund neue Wege geht, begegnet er häufig anderen Tieren, was seine sozialen Fähigkeiten stärkt und ihm hilft, verschiedene Verhaltensweisen zu lernen. Die Interaktion mit anderen Hunden kann ihm auch helfen, seine sozialen Hierarchien besser zu verstehen und neue Verhaltensweisen zu beobachten.

Gerüche spielen dabei eine besonders wichtige Rolle: Hunde haben einen äußerst feinen Geruchssinn, der durch unterschiedliche Duftquellen ständig gefordert wird. Diese olfaktorische Stimulation kann zur Verringerung von Stress und Angst beitragen und gleichzeitig das allgemeine Wohlbefinden des Hundes steigern.

Olfaktorische Stimulation bezieht sich auf die Anregung des Geruchssinns durch verschiedene Düfte oder Gerüche. Dieser Ansatz wird oft in der Tierhaltung, Therapie und Forschung verwendet, um das Wohlbefinden, Verhalten oder die kognitive Aktivität von Tieren oder Menschen zu fördern.

Olfaktorische Stimulation bei Hunden
Bei Hunden wird diese Methode häufig genutzt, um sie mental zu fordern, Stress abzubauen oder ihr Verhalten zu beeinflussen, da der Geruchssinn ihr stärkster Sinn ist.

Beispiele:

  • Schnüffelteppiche oder Suchspiele: Hunde suchen Leckerli, die in einem Teppich oder anderen Verstecken platziert sind, und nutzen dabei ihre Nase intensiv.
  • Natürliche Düfte:
    Die Verwendung von Lavendel (beruhigend) oder Kamille kann entspannend wirken. Wilder Rosmarin oder Zitrusdüfte können hingegen anregend sein.
  • Abwechslung in der Umgebung:
    Beim Spaziergang in neuen Umgebungen oder durch das Verteilen von neuen Gerüchen in der Wohnung können Hunde abwechslungsreiche olfaktorische Erfahrungen sammeln.

Vorteile der olfaktorischen Stimulation

  • Fördert mentale Auslastung und Wohlbefinden.
  • Kann Stress und Angst reduzieren.
  • Unterstützt die Beschäftigung und das Training von Hunden.

Olfaktorische Stimulation ist eine effektive Methode, um Hunde und Menschen durch gezielte Geruchsreize positiv zu beeinflussen. Bei Hunden wird diese Methode oft genutzt, um natürliche Verhaltensweisen zu fördern und ihre Umgebung interessanter zu gestalten.

Was sagen die Experten zu diesem Thema?

Dr. Alexandra Horowitz, eine renommierte Expertin für Hundekognition und Leiterin des Dog Cognition Lab am Barnard College, hat umfangreiche Forschungen zum Geruchssinn von Hunden durchgeführt.

In ihrem Buch "Being a Dog: Following the Dog Into a World of Smell" betont sie die Bedeutung des Riechens für das Verständnis der Umwelt durch Hunde. Sie argumentiert, dass das Erlauben von ausgiebigem Schnüffeln während Spaziergängen für Hunde nicht nur natürlich, sondern auch bereichernd ist. Diese olfaktorische Stimulation kann das Wohlbefinden der Hunde fördern und potenziell Stress reduzieren.

In einer Studie untersuchte Dr. Horowitz das Verhalten von Hunden in Bezug auf ihre eigenen Gerüche. Die Ergebnisse zeigten, dass Hunde länger an modifizierten Versionen ihres eigenen Urins schnüffelten, was darauf hindeutet, dass sie Unterschiede in Gerüchen wahrnehmen und möglicherweise ein Bewusstsein für den eigenen Geruch besitzen.

Obwohl Dr. Horowitz nicht direkt die olfaktorische Stimulation als Mittel zur Stress- und Angstreduktion bei Hunden untersucht hat, unterstreicht ihre Arbeit die zentrale Rolle des Geruchssinns im Leben von Hunden. Das Ermöglichen von reichhaltigen Geruchserfahrungen kann daher als bereichernd und potenziell stressmindernd angesehen werden. Für ein tieferes Verständnis der olfaktorischen Wahrnehmung von Hunden empfiehlt sich Dr. Horowitz' Vortrag "How do dogs 'see' with their noses?".

Dr. Stanley Coren, ein angesehener Psychologieprofessor und Experte für Hundeverhalten, hat in seinen zahlreichen Publikationen die Bedeutung des Geruchssinns für Hunde hervorgehoben. In seinem Buch "How Dogs Think: What the World Looks Like to Them and Why They Act the Way They Do" betont er, dass Hunde die Welt primär durch Gerüche wahrnehmen und dass olfaktorische Reize eine zentrale Rolle in ihrem täglichen Leben spielen.

Obwohl Dr. Coren nicht explizit die olfaktorische Stimulation als Methode zur Stress- und Angstreduktion bei Hunden untersucht hat, unterstreicht seine Arbeit die immense Bedeutung des Geruchssinns für das Wohlbefinden und die mentale Stimulation von Hunden. Er argumentiert, dass das Ermöglichen von reichhaltigen Geruchserfahrungen, wie z. B. durch ausgedehnte Schnüffelspaziergänge oder das Bereitstellen von Duftspielen, zur mentalen Auslastung und Zufriedenheit von Hunden beiträgt.

In seinen Schriften betont Dr. Coren, dass Hunde durch das Erkunden von Gerüchen Informationen über ihre Umwelt sammeln, soziale Interaktionen verstehen und potenzielle Gefahren erkennen. Daher kann die Bereitstellung von Möglichkeiten zur olfaktorischen Erkundung als bereichernd für Hunde angesehen werden und potenziell dazu beitragen, Stress und Langeweile zu reduzieren.

Für ein tieferes Verständnis der Kommunikation mit Hunden und ihrer Wahrnehmung empfiehlt sich Dr. Corens Vortrag "Animal Communication: How to Speak Dog".

Zusammengefasst tragen neue Eindrücke durch abwechslungsreiche Spaziergänge wesentlich zur geistigen Gesundheit und zum emotionalen Wohlbefinden deines Hundes bei. Es lohnt sich also, regelmäßig neue Routen zu erkunden.


2. Spaziergänge

Spaziergänge sind für Haustiere von zentraler Bedeutung, da sie nicht nur körperliche Fitness fördern, sondern auch die geistige Stärke unterstützen. Ein regelmäßiger, ausgiebiger Spaziergang bietet dem Haustier die Gelegenheit, seine Umgebung zu erkunden, neue Eindrücke zu sammeln und seinen natürlichen Instinkten nachzugehen. Dies wirkt sich positiv auf die körperliche Gesundheit aus, da Bewegung Herz-Kreislauf-System und Muskulatur stärkt.

Darüber hinaus ist der Spaziergang eine wichtige Quelle der geistigen Stimulation. Durch das Entdecken neuer Gerüche, Geräusche und Sehenswürdigkeiten wird das Gehirn des Tieres angeregt. Diese sensorische Stimulation hilft, Langeweile und stressbedingte Verhaltensprobleme zu vermeiden. Der Hund oder das Haustier lernt, seine Umgebung besser wahrzunehmen und sich an neue Situationen anzupassen, was seine geistige Flexibilität und Resilienz fördert.

Abwechslung in den täglichen Spaziergängen kann das allgemeine Wohlbefinden des Tieres erheblich verbessern. Unterschiedliche Routen und die Begegnung mit anderen Tieren bieten zusätzliche soziale und emotionale Vorteile. Ein erfüllter Spaziergang kann somit nicht nur die körperliche Gesundheit erhalten, sondern auch das emotionale Gleichgewicht und die Lebensfreude des Haustieres steigern.

Santévet Hunden ist es besonders wichtig, dass sie einfach dabei sein können.

Was sagen die Experten zu diesem Thema?

Carri Westgarth, eine renommierte Forscherin im Bereich der Hundehaltung und öffentlichen Gesundheit, betont die positiven Auswirkungen des Spaziergangs mit Hunden auf die körperliche und mentale Gesundheit der Besitzer. In ihrem Artikel "Hundeausführen – Gesundheit und Wohlbefinden für Mensch und Tier" hebt sie hervor, dass das regelmäßige Spazierengehen mit Hunden nicht nur die körperliche Aktivität der Menschen steigert, sondern auch das emotionale Wohlbefinden fördert.

Westgarth erklärt, dass das Ausführen des Hundes als eine der effektivsten Methoden zur Förderung der öffentlichen Gesundheit gilt, da es die körperliche Aktivität der Besitzer erhöht und gleichzeitig die Bindung zwischen Mensch und Tier stärkt. Sie betont, dass die Motivation der Besitzer, ihren Hund auszuführen, oft von der Freude abhängt, die sie dabei empfinden, sowie von der Zugänglichkeit geeigneter Flächen für Spaziergänge.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Carri Westgarth die Bedeutung regelmäßiger Spaziergänge mit Hunden für die mentale Gesundheit der Besitzer unterstreicht und empfiehlt, diese Aktivitäten in den Alltag zu integrieren, um das Wohlbefinden von Mensch und Tier zu fördern.

Dr. Konrad Lorenz, ein Pionier der Verhaltensforschung, hat in seinen Arbeiten die Bedeutung von Bewegung und sozialer Interaktion für das Wohlbefinden von Tieren betont. Obwohl er nicht explizit die Auswirkungen von Spaziergängen auf die mentale Gesundheit von Hunden untersucht hat, unterstreicht seine Forschung die Bedeutung von Aktivität und sozialer Bindung für das emotionale Gleichgewicht von Tieren.

In seinem Werk "Man Meets Dog" beschreibt Lorenz die enge Beziehung zwischen Mensch und Hund und hebt hervor, wie diese Partnerschaft das Verhalten und Wohlbefinden beider beeinflusst. Er betont die Bedeutung von Bewegung und sozialer Interaktion für das Wohlbefinden von Tieren.

Obwohl Lorenz nicht direkt die Auswirkungen von Spaziergängen auf die mentale Gesundheit von Hunden thematisiert hat, legen seine Erkenntnisse nahe, dass regelmäßige Bewegung und soziale Interaktion, wie sie bei Spaziergängen stattfinden, positiv zum emotionalen Wohlbefinden von Hunden beitragen können.


3. Hintergrundgeräusche wie Radio, Fernsehen oder Musik

Wenn Haustiere von klein auf an Hintergrundgeräusche wie Radio, Fernsehen oder Musik gewöhnt sind, können diese Geräusche ihnen helfen, sich sicherer und weniger einsam zu fühlen, wenn sie alleine zu Hause bleiben. Diese konstanten, vertrauten Klänge bieten eine Art akustischen Komfort, der das Gefühl von Isolation mindert und beruhigend wirkt.

Die kontinuierliche Geräuschkulisse kann Ängsten entgegenwirken und dem Haustier ein Gefühl von Normalität und Sicherheit vermitteln. Insbesondere für junge Tiere kann dies den Übergang zu Zeiten der Alleinheit erleichtern und dazu beitragen, dass sie entspannter und gelassener bleiben.

Was sagen die Experten zu diesem Thema?

Dr. John Bradshaw, ein renommierter Hundeverhaltensforscher, hat sich intensiv mit der Wahrnehmung und dem Verhalten von Hunden beschäftigt. In seinem Buch "Hundeverstand" betont er, dass Hunde besonders empfindlich auf Geräusche reagieren und dass laute oder plötzliche Geräusche Stress verursachen können.

Er empfiehlt daher, die Lautstärke von Hintergrundgeräuschen wie Radio, Fernsehen oder Musik niedrig zu halten, um eine angenehme Umgebung für den Hund zu schaffen.

Es gibt jedoch keine spezifischen Hinweise darauf, dass Dr. Bradshaw diese Hintergrundgeräusche als Mittel zur Stressreduzierung bei Hunden empfiehlt. Vielmehr legt er Wert auf eine ruhige und stressfreie Umgebung, um das Wohlbefinden des Hundes zu fördern.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dr. Bradshaw die Bedeutung einer ruhigen Umgebung für Hunde betont und keine spezifischen Empfehlungen zu Hintergrundgeräuschen zur Stressreduzierung gibt.


4. Das gemeinsame Erleben von Alltagsaktivitäten

Hunde sollten so oft wie möglich bei ihren Besitzer dabei sein, wenn diese unterwegs sind. Egal ob beim Einkaufsbummel, Spaziergängen im Park oder bei Freizeitaktivitäten, die Integration des Hundes in verschiedene Lebensbereiche stärkt die Bindung zwischen Mensch und Tier.

Das gemeinsame Erleben von Alltagsaktivitäten fördert nicht nur das Vertrauen und die emotionale Verbindung, sondern gibt dem Hund das Gefühl, ein unverzichtbarer Teil des “Familienrudels” zu sein.

Wichtig ist jedoch, dass die Unternehmungen für den Hund angenehm und nicht stressig sind. Laute Veranstaltungen oder große Menschenansammlungen können für viele Hunde überwältigend und belastend sein. Hier ist es entscheidend, die Bedürfnisse und das Temperament des Hundes zu berücksichtigen. Wenn der Hund zum Beispiel schüchtern oder ängstlich gegenüber Menschenmengen ist, sollte man solche Situationen meiden oder sicherstellen, dass er sich sicher und wohl fühlt.

Das Ziel sollte immer sein, dass die gemeinsamen Erlebnisse für den Hund positive Erfahrungen bringen. Wenn der Hund Freude an den Aktivitäten hat, wird die Bindung weiter gestärkt, und die gemeinsame Zeit wird für beide Seiten bereichernd und angenehm.

Neuer Input ist gut für den Vierbeiner.

Was sagen die Experten zu diesem Thema?

Patricia McConnell, eine anerkannte Tierverhaltensforscherin und Autorin, betont in ihren Arbeiten die Bedeutung gemeinsamer Alltagsaktivitäten für die mentale Gesundheit von Hunden. In ihrem Buch "Trafen sich zwei: Betrachtungen über Menschen und Hunde" hebt sie hervor, wie wichtig es ist, Zeit mit Hunden zu verbringen und gemeinsame Erlebnisse zu teilen, um eine starke Bindung aufzubauen und das Wohlbefinden des Hundes zu fördern.

Sie argumentiert, dass Hunde soziale Wesen sind, die von Natur aus den Kontakt und die Interaktion mit ihren menschlichen Begleitern suchen. Gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge, Spielzeiten oder einfaches Zusammensein können dazu beitragen, Stress abzubauen und das emotionale Gleichgewicht des Hundes zu unterstützen. McConnell betont, dass diese gemeinsamen Erlebnisse nicht nur die mentale Gesundheit des Hundes fördern, sondern auch die Beziehung zwischen Mensch und Hund stärken.

In ihrem Buch "Liebst du mich auch?: Die Gefühlswelt bei Hund und Mensch" geht sie weiter auf die emotionale Verbindung zwischen Hunden und ihren Besitzern ein und unterstreicht, wie wichtig es ist, auf die Bedürfnisse des Hundes einzugehen und gemeinsame Zeit zu verbringen, um eine tiefere Bindung und ein besseres Verständnis zu entwickeln.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Patricia McConnell die Ansicht vertritt, dass das gemeinsame Erleben von Alltagsaktivitäten wesentlich zur mentalen Gesundheit von Hunden beiträgt und die Beziehung zwischen Mensch und Hund stärkt.


5. Tipps nicht nur für Hunde, sondern auch für Katzen

Die Expertin erklärt, dass diese Tipps, teilweise natürlich in angepasster Form, nicht nur für Hunde, sondern auch für Katzen und andere Haustiere gelten. Ein ausgeglichenes und zufriedenes Haustier bedeutet auch ein glückliches Zuhause.

Wer sich etwas größeren Herausforderungen stellen möchte, kann sich natürlich auch in verschiedenen Disziplinen des Hundesports, der Fährtenarbeit oder auch als Begleithund beim Joggen oder Reiten versuchen. Wichtig hierbei ist, dass die ausgesuchte Betätigung zum Naturell des Menschen und des Hundes passt und hierbei ein intensives Augenmerk auf die Gesundheit, auch oder v.a. des Hundes gelegt wird.

Santévet bietet umfassende Tierkrankenversicherungs-Tarife an, um sicherzustellen, dass Pet Parents ihre Haustiere immer bestmöglich versorgt wissen. Je nach gewähltem Tarif decken diese Versicherungen bis zu 90% der Kosten für notwendige medizinische Behandlungen und Operationen ab. Dadurch wird gewährleistet, dass Haustiere die bestmögliche Pflege erhalten. Santévet unterstützt Pet Parents und ihre Haustiere dabei, glücklich und gesund zu bleiben, ohne dass Tiergesundheit zu einer finanziellen Belastung wird. Das bedeutet eine Sorge weniger für Tierbesitzer!