Insel Poel - Die Natur - Boden, Pflanzen,Tiere und ihr Schutz
Die Insel Poel gehört zu den Teilen Mecklenburgs mit den fruchtbarsten Böden, deren Ackerwertzahlen bis 64 zählen. Als Ackerzahl (AZ), auch Ackerwertzahl oder Bodenpunkte (BP), wird ein Index bezeichnet, der die Qualität einer Ackerfläche bemisst.
Inhalt dieses Artikels
- Kalkreicher Geschiebemergel
- Poeler Klima
- Moore zur Entwässerung
- Torfstechen
- Queller
- Strandwallsysteme
- Seegras
- Blasentang
- Grünalgen
- Ohrenqualle (Aurelia aurita)
- Haarqualle (Cyanea capillata) - Feuerqualle
- Seepocken
- bläulich-schwarzen Miesmuschel
- Herzmuschel
- Sandklaffmuschel
- Bernstein
- Salzwasserüberflutungswiesen
- Insel Langenwerder
- Einstellung eines Vogelwarts
- 250 verschiedene Vogelarten auf Langenwerder registiert
Kalkreicher Geschiebemergel - gut für Pflanzenwurzeln Wuchsbedingungen
Untergrund aus sehr kalkreichem, zu Geschiebelehm verwittertem Geschiebemergel, der unterschiedlich sandig ist. Dieser Sand wirkt sich durch seine feine Korngröße und die dadurch bedingte Größe der Bodenporen günstig auf das Bodenwasserregime und die Durchlüftung aus und schafft damit den Pflanzenwurzeln besonders genehme Wuchsbedingungen.
Poeler Klima
Dazu tritt nun noch das besondere Poeler Klima als weiterer wichtiger Bodenbildungsfaktor neben der Vegetation. Das Poeler Klima ist maritim geprägt. Die mittlere Jahrestemperatur beträgt 8 Grad Celsius, die mittlere Jahresschwankung der Temperatur liegt bei 17 Grad. Der mittlere Jahresniederschlag beträgt 535 mm.
Auswaschungen im Boden sind durch die relativ geringen Niederschläge selten. Von Bedeutung für die Wasserversorgung der Pflanzen ist aber der auf Poel häufige Taufall. Die mittlere Luftfeuchte liegt bei 84 Prozent. Auffällig ist der dunkelbraune bis schwarze, manchmal über einen halben Meter mächtige Humushorizont.
Ein Bodenhorizont, allgemeinsprachlich auch Bodenschicht, oft kurz Horizont genannt, ist ein Bereich im Boden, der anhand seiner speziellen Eigenschaften von darüber- und darunterliegenden Bereichen unterschieden werden kann. Horizonte können durchaus mit Schichten identisch sein. Dennoch besteht zwischen beiden Begriffen eine klare Abgrenzung: Eine Schicht bezeichnet nicht nur einen Wechsel der Eigenschaften, sondern auch einen Wechsel des Materials (z. B. Sand zu Ton). Sie ist das Ergebnis von natürlicher Sedimentation oder künstlicher Aufschüttung im Zuge menschlicher Aktivitäten. Die Bodenhorizonte sind hingegen vor allem das Ergebnis der Bodenbildung
Er ist das Resultat der Bewaldung der Insel mit Eichen-Hainbuchen-Wald, von der der „Schwarze Busch" das letzte Zeugnis ist. Die Bauern haben über Jahrhunderte den Wald gerodet und Ackerflächen angelegt.
Moore zur Entwässerung
Die beiden größeren Moore dienten nach Entwässerung bis in die sechziger Jahre als Wiesen. Man brachte dort große Mengen Heu ein. Die Wasserlöcher in beiden Mooren sind Reste von Torfstichen.
Torfstechen
Im 19. Jahrhundert war besonders im Rethmoor das Torfstechen noch üblich. Das Rethmoor wird heute größtenteils von einem Schilfdickicht bedeckt. Seit November 1999 führt an der Küste ein Naturlehrpfad entlang, an dem durch Tafeln die typischen Merkmale der Feuchtwiese, der Moorlandschaft, der Trockenwiese und der Düne erläutert werden. Als Torfstich oder Torfstechen wird der oberirdische Abbau von Torf bezeichnet.
Dieses organische Material, das in Mooren durch beginnende Inkohlung aus abgestorbenen Pflanzen entsteht, dient als niederenergetischer Brennstoff, zur Verbesserung der Bodendurchlüftung im Gartenbau und in geringem Umfang auch zur Herstellung von Textilfasern und für medizinische Heilzwecke. Die Torfgewinnung ist in den letzten Jahrzehnten aus mehreren Gründen stark zurückgegangen. Der Torfabbau ist heute wirtschaftlich kaum mehr lohnend, weil zum einen die großen, im industriellen Maßstab lohnenden Moorflächen mittlerweile abgetorft sind, und zum anderen andere hochenergetische fossile (Brenn-)stoffe die Funktion des Torfs weitgehend übernommen haben.
Die ursprüngliche Vegetation auf den Strandabschnitten hat durch den Badebetrieb und auch durch Küstenschutzmaßnahmen sehr gelitten.
Queller - Salicornia europaea
An einigen Küstenabschnitten gibt es auf Poel Bestände des Queller (Salicornia europaea, im Volksmund auch Friesenkraut genannt), was auf den Salzgehalt der Ostsee um die Insel von durchschnittlich 13 Promille zurückzuführen ist. An den Küsten sind die typischen salzliebenden und salzertragenden Pflanzen zu finden.
Kennzeichnendes Merkmal von Queller sind ihre fleischigen, scheinbar gegliederten und blattlosen, einjährigen Sprossachsen. Der Queller wird auch als Meerfenchel, Meeresbohne, Meeresspargel, Glasschmelz oder Glasschmalz bezeichnet. Den Namen Glasschmelz erhielt Queller, weil seine mineralstoffreiche Asche bei der Glasherstellung genutzt wurde, um den Schmelzpunkt von Glas herabzusetzen.
Sie sind Erstbesiedler der oft überfluteten Wattböden der Meeresküsten und Salzstellen des Binnenlandes. Es sind Salzpflanzen (Halophyten). Sie sind grün, schmutzig-rötlich oder grüngelb gefärbt. Im Herbst nimmt der Queller eine intensive rötliche, bei anderen Formen gelbliche Färbung an. Die Blütezeit erstreckt sich von Juni bis September.
Der Queller kann aufgrund seiner hohen Überflutungs- und Salztoleranz am weitesten meerseits vordringen. Er bildet hier die sogenannte Quellerzone und wächst oft zusammen mit dem Salz-Schlickgras, das als einzige weitere Landpflanze ebensoweit vordringen kann. Der Queller bevorzugt schlickigen, aber auch salzigen Sandboden. Sie ertragen von allen Blütenpflanzen die höchsten Salzgehalte.
Weitere salzliebenden und salzertragenden Pflanzen die wir findem sind das Salz-Milchkraut (Glaux maritima), die Salzmiere (Hockenya peploides), der Meersenf (Cakile maritima), der Meerkohl (Crambe maritima), das KaliSalzkraut (Salsola kali) und in den feuchten Niederungen u. a. der Strand-Dreizack (Triglochia maritima), die Salzbinse (Juncus gerardii), der Strandflieder (Limonium vulgäre) und Arten des Löffelkrautes (Cochlearia).
Strandwallsysteme auf Langenwerder
Die sandig-kiesigen Strandwallsysteme auf Langenwerder und an den Ost- und den Südküsten lassen diese Formen besonders während der Blütezeit der dichten Grasnelkenbestände (Armeria maritima) in einem dichten rosafarbenen Blütenteppich kenntlich werden.
Anders als ihr Name vermuten lässt, ist sie keine Nelke. Sie ist ein typisches Florenelement der Salzwiesen an der Meeresküste. Das Salz scheidet sie über spezielle Drüsen auf der Blattoberfläche aus. Die Pflanze wurde früher als Mittel gegen Epilepsie verwendet wegen des Gehalts an Plumbagin, welches jedoch stark reizend ist. Die Kronblätter sind rosa bis purpurn gefärbt. Sie blüht zwischen Mai und Oktober.
Die silbergrauen Büsche des Strand-Beifuß (Artemisia maritima) und die blauen Blüten der Salz-Aster (Aster tripolium) sind dagegen für den Spätsommer und Frühherbst typisch.
Seegras (Zostera marina)
Im Wasser finden sich vor der Küste große Bestände des Seegrases (Zostera marina). Bei stürmischem Wellengang werden am Strand mehr oder weniger hohe Wälle der grasartigen Blätter aufgeworfen. An der Luft verändern sie beim Austrocknen ihre Farbe in ein dunkles Braun.
Sie haben einen hohen Gehalt an Kieselsäure und Bor und daraus ergibt sich die sehr geringe Verrottung und die schwere Entflammbarkeit des trockenen Seegrases. Zusammen mit den Eigenschaften, dass sich Parasiten in ihm nicht halten und es einen hohen Grad an Temperaturisolierung hat, führte das in der Vergangenheit zu den oben erwähnten Verwendungen.
Blasentang (Fucus vesiculosus)
Eine weitere typische Pflanze des ufernahen Wasserbereichs ist der Blasentang (Fucus vesiculosus). Er sitzt mit einer Haftscheibe auf einem Stein. An der Luft verändert er seine olivbraune-dunkelgrüne Farbe in ein dunkles Braun. Sein Sein Name kommt von den mit Luft gefüllten Blasen im Laub, die ihn im Wasser aufrecht halten. Der Blasentang (Fucus vesiculosus) ist eine im Nordatlantik sowie in der Nord- und Ostsee weit verbreitete Braunalge. Er wird unter anderem als Heilmittel verwendet.
Der Blasentang enthält viel natürliches Jod, Brom, Antioxidantien und andere Stoffe, die ihm seine Wirkung verleihen. Er wird wie auch Ingwer und Cayenne eine stoffwechselanregende Eigenschaft zugeschrieben und gerade bei der Entgiftung und Ausleitung ist ein aktiver Stoffwechsel sehr förderlich. Da vermutet wurde, dass die Wirkstoffe des Blasentangs den Grundumsatz erhöhen, wurde er seit der Mitte des 19. Jahrhunderts auch zur Behandlung von Adipositas eingesetzt. Auch heute ist Blasentang Bestandteil vieler Schlankheitsmittel. Im Internet sind sowohl pflanzliche als auch homöopathische Produkte erhältlich. Volkstümlich wurde der Blasentang auch Meereseiche, See-Eiche, Bläretung, Höckertang, Schweinetang oder schlicht Tang genannt.
Er wurde bis in die sechziger Jahre auf Poel gesammelt und zur pharmazeutischen Gewinnung von Jod genutzt. Bereits im Jahr 2004 gab es einen extremen Rückgang in der Mecklenburger Bucht. Es gab keine Erklärung für den Rückgang der Pflanzen an verschiedenen Stellen.
Grünalgen
In den Buchten vorkommende Grünalgen, wie den Meersalat, nutzten die Poeler in der Vergangenheit als Dünger in ihren Gärten. Der Name Chlorella stammt aus dem lateinischen und bedeutet so viel wie "kleines, junges Grün". Der bekannteste Vertreter der Süsswasseralge Chlorella ist die Chlorella vulgaris. Die tiefgrüne Farbe hat die Chlorella ihrem ausserordentlich hohen Chlorophyllgehalt zu verdanken, der in dieser Konzentration bislang noch bei keiner einzigen anderen Pflanze gemessen werden konnte.
Ohrenqualle (Aurelia aurita)
Im Sommer treten im Wasser oft große Schwärme der bläulich gefärbten Ohrenqualle (Aurelia aurita) auf, die einen Durchmesser bis zu 30 cm erreichen kann. Ihren Namen hat sie von den vier rötlich bis violett gefärbten ohren- oder hufeisenartigen Geschlechtsorganen. Sie kommt auch an der deutschen Nordseeküste und in den westlichen Bereichen der Ostsee vor, da hier der Salzgehalt des Wassers für ihre Lebensbedürfnisse noch ausreichend ist. Die Ohrenqualle ist nahezu weltweit in den Ozeanen von etwa 70° Nord bis etwa 55° Süd verbreitet. Sie ist für den Menschen völlig ungefährlich, kann aber bei häufigem Auftreten lästig werden.
Haarqualle (Cyanea capillata) - Feuerqualle
Gefährlich dagegen ist für den Menschen die allerdings sehr selten auftretende, orange bis rötlich aussehende Gelbe Haarqualle (Cyanea capillata), auch Feuerqualle genannt. Sie kommt meist nur in sehr warmen Sommern durch Strömungen aus dem Kattegat. Ihre im Wasser kaum sichtbaren meterlangen Tentakeln sondern ein starkes Nesselgift bei Berührung mit der menschlichen Haut ab.
Die Gelbe Haarqualle (Cyanea capillata) ist eine Art in der Ordnung der Fahnenquallen (Semaeostomeae). Sie ist auch unter dem Namen Gelbe Nesselqualle bekannt und wird von Küstenbewohnern meist umgangssprachlich als „Feuerqualle“ bezeichnet. Das Berühren der feinen Tentakel der Gelben Haarqualle löst die Nesselzellen aus, die die Haut mit dem Nesselschlauch durchdringen und ein Gift in das Opfer injizieren. Es kommt zu allergischen Reaktionen der Haut, sie ist gerötet, angeschwollen und brennt. Die Verletzung wird medizinisch wie eine Verbrennung behandelt.
Seepocken
An Steinen und Pfählen, aber auch an Muscheln, finden sich die weißen Kalkgehäuse kleiner festsitzender Krebse, der Seepocken. Seepocken kann man weltweit hauptsächlich in der Gezeitenzone an Küsten, einige Arten aber auch in größeren Meerestiefen finden. Sie setzen sich am Ende ihres Larvenstadiums mittels zweier Saugnäpfe am ersten Antennenpaar auf festen Untergründen wie Steinen und Felsen, aber auch auf Krebsen, Muscheln (besonders häufig auf Miesmuscheln), Schneckengehäusen oder Buckelwalen fest, mit denen sich die Seepocken den Lebensraum teilen. Der Durchmesser der Tiere beträgt 0,5 bis 3 cm.
Bläulich-schwarzen Miesmuschel
Auf dem Strand finden sich die Schalen von Muscheln und Schnecken. Am häufigsten sind die der bläulich-schwarzen Miesmuschel, die an Steinen, Pfählen, aber auch an Pflanzen lebt. Von den Poelern wurden diese Muscheln den Hühnern als kalklieferndes Beifutter gegeben.
Herzmuschel (Cardium edule)
Seltener findet man die früher stärker vertretene Herzmuschel (Cardium edule) und die Baltische Plattmuschel oder Rote Bohne (Macoma baltica).
Sandklaffmuschel (Mya arenaria)
Am größten sind die Schalen der weißen Sandklaffmuschel (Mya arenaria). Von Schnecken finden sich die verschieden großen Gehäuse der Gemeinen Strandschnecke (Littorina littorea).
Bernstein
Als relativ seltenes Strandgut kann man besonders nach Herbststürmen in den Spülsäumen auf dem Strand auch Bernstein finden.
Salzwasserüberflutungswiesen - Bedeutung als Rast- und Brutgebiet
Die Salzwasserüberflutungswiesen an der Westseite der Kirchsee und der gesamten Ostküste der Insel an der Gollwitz, der Zaufe und am Breitling stehen wegen ihrer einzigartigen Beschaffenheit und ihrer Bedeutung als Rast- und Brutgebiet vieler See- und Küstenvogelarten unter Schutz.
Insel Langenwerder - älteste Seevogelschutzgebiet Deutschlands
Zur Gemeinde Insel Poel gehören zwei Naturschutzgebiete (NSG). Von besonderer Bedeutung ist die etwa 1 km lange und bis zu 450 m breite, etwas über 21 ha große Insel Langenwerder mit ihren vorgelagerten Sandbänken. Das gesamte Schutzgebiet umfasst 35 ha. Sie besteht aus einem bis zu 2,30 m über dem Meeresspiegel hohen System vorwiegend in Richtung Nord- Süd verlaufender Strandwälle Es finden sich hier die für Spülsäume, Strandwälle, Dünen und Salzwiesen typischen Pflanzengesellschaften. Seine größte Bedeutung hat das Naturschutzgebiet für den Vogelschutz. Es ist das älteste Seevogelschutzgebiet Deutschlands.
Einstellung eines Vogelwarts
Um die brütenden Seevögel vor Eiersammlern und Jäger zu schützen, sorgte der Verein Jordsand seit 1910 für die Einstellung eines Vogelwarts. Eier der Sturmmöwen, die sich seit Jahrhundertwende dort zur Brut eingefunden hatten und 1972 einen Brutstand von 11.000 Paaren erreichten, wurden aber weiterhin gesammelt. Für das Jahr 1937 ist die Zahl von 27.000 Eiern überliefert. 1924 erfolgte die Erklärung zum Schutzgebiet. Das wurde 1972 durch DDR-Gestz bestätigt.
1946 wurde dem Zoologischen Institut der Iniversität Rostock die Betreuung von der Landesregierung Mecklenburg übertragen. Wichtige Brutarten sind die Sturm-, Silber- und Lachmöwen. Regelmäßig brüten 4 Arten Seeschwalben.
Austernfischer, Sandregenpfeifer, Rotschenkel, Mittelsäger, Brandgans, verschiedene Entenarten und Höckerschwäne brüten ebenfalls. Im Frühjahr und Herbst ziehen viele Vogelarten durch die Insel als Rastplatz. Einige zehntausend Vögel wurden in Netzen gefangen, auf Beringung kontrolliert bzw. nach Beringung freigelassen. Im Winter sind die Insel wie auch die umliegenden Gebiete wichtige Rastgebiete für tausende Schwäne, Gänse und Enten, die im Frühjahr in ihre nördlichen Brutgebiete zurückfliegen.
250 verschiedene Vogelarten auf Langenwerder registiert
Insgesamt wurden auf Langenwerder 250 verschiedene Vogelarten registriert. Aufgabe des Naturschutzes ist es, die Insel und ihre Umgebung in ihre ökologischen Vielfalt zu erhalten und den vielen Vogelarten, aber auch Pflanzen, verschiedenen Wirbeltieren den notwendigen Lebendraum zu sichern. Außerdem werden auch meeresbiologische Untersuchungen durchgeführt.
Das Betreten des Naturschutzgebietes ist streng verboten. Ein Einblick ist vom Rastplatz auf dem Hochufer östlich des Gollwitzer Strandes mit dem Fernglas möglich. Am Zugang zum Badestrand steht während des Sommers eine Informationstafel. Außerhalb der Brut- und Aufzuchtsperiode werden Exkursionen mit beschränkter Teilnehmerzahl unter Leitung fachkundiger Betreuer durchgeführt.
Einstweilig seit 1978 und festgesetzt durch Beschluss des Bezirkstages Rostock seit dem 20. September 1984 ist ein weiteres Gebiet von 70 ha im Südwesten Poels mit dem Rustwerder, dem Faulen See und den ihn umgebenden Salzwiesen von Gausurt/Hinterwangern bis Brandhusen unter Naturschutz gestellt. Hier handelt es sich um ein fast modellartiges System geomorphologischer Formen von Strandwällen und Verlandungsflächen, von Uferröhricht und Flachwasserbuchten mit ausgeprägten typischen Pflanzengesellschaften, die zu den artenreichsten der Salzflora der südlichen Ostseeküste gehören und deren Bestand seit Jahrzehnten sich kaum verändert hat.
Der Strand ist der einzige auf Poel, der nicht durch Badebetrieb beeinträchtigt worden ist. Geprägt wurde das Gebiet mit seiner Pflanzendecke durch die jahrhundertelange Beweidung. Der Zusammenbruch der Viehhalaltung nach der Wende hat hier Probleme geschaffen. Auch dieses Gebiet ist Brzt- und Rastgebiet vieler Vogelarten. Einblicke sind vom Hof Brandhusen und vom Weg von Hinterwagern zum Strand möglich. Am Parkplatz vor dem Küstenschutzwald steht eine Tafel mit Informationen über das Gebiet. Die Naturschutzgebiete und übrigen geschützten Gebiete sind 1999 für die Liste der Landesregierung im Rahmen der EU-FFH-Richtlinien(Flora-Fauna-Habitat) gemeldet worden.